Das Netz im Netz
Sascha Lobo hat einen sehr beachtenswerten Artikel darüber geschrieben, wer im sogenannten Social Web die Macht über die Daten der User hat. Dies sind eben nicht die User - sondern die Aktionäre der wenigen großen Social Networks. Sie allein können entscheiden, was morgen mit den Daten der User passiert.
Bilder, die nicht den Moralvorstellungen der Plattform entsprechen oder nicht-richtlinienkonforme Meinungen können einfach blockiert oder zensiert werden. Da man Facebook z. B. auch das Nutzungsrecht an hochgeladenen Bildern einräumt, kann es auch passieren, dass sie in einem ganz anderen Kontext wieder auftauchen, getagged werden oder sonstwas damit passiert. Das geiche gilt natürlich auch für den firmeneigenen Youtube-Kanal.
An alle Leute da draußen, die ihre Daten in die große Cloud werfen, ihre Fotos, ihre Texte und ihre Meinung ein paar großen Firmen überlassen möchten:
Die beste Kontrolle über die Haltung der Daten, über die Verwendung von Filmen, Bildern und Texten hat man mit der eigenen Website. Das bezieht sich natürlich nicht nur auf die Daten an sich sondern auch auf das Design. Es ist erschreckend, wie viele Firmen sich dem Mode-Diktat von Facebook unterwerfen und im Einheitslook nach außen auftreten. Sich um die Gestaltung und Pflege der eigenen Website zu kümmern ist natürlich aufwändiger... und manchmal kostet es sogar was - aber man will sich doch auch, gerade in der Unternehmenskommunikation, vom Wettbewerb absetzen.
So gesehen ist Facebook so etwas wie die DDR des Internet: es gibt nicht viele Möglichkeiten aber alle machen mit.