Adobes neue Preise

Alle Jahre wieder ist es soweit - Adobe droht mit einem neuen Software-Zyklus. Das bedeutete zuletzt immer weniger revolutionäre Neuerungen aber stets aufs Neue Rechnerei, ob sich das Upgrade denn lohnt oder nicht, ob es vielleicht Sinn macht, noch einen oder zwei Zyklen zu warten und dafür nur ein paar hundert Euro mehr zu zahlen...

Dieses Jahr hat sich Adobe noch einen zusätzlichen Spaß einfallen lassen. Der Softwaregigant dreht weiter an der Preisschraube. Allerdings nicht durch schnöde Verteuerungen sondern etwas subtiler. Der Grund ist, dass man auf Dauer das Subscription-Modell durchsetzen möchte.
Hierbei werden Programe nicht mehr gekauft sondern abonniert. Um genau zu sein, geht es um das Nutzungsrecht an der Software. Diesen Weg haben andere Software-Hersteller wie Autodesk bzw. Alias schon vor einiger Zeit eingeschlagen - und der Grund liegt auf der Hand:
Der Hersteller hat eine bessere Kontrolle über die verwendete Software-Version (nämlich immer die neueste), die Zahlungen der User sind gleichmäßiger und vor allem immer gleichmäßig hoch. Nebenbei lässt Adobe die nette Geste sausen auch ältere Lizenzen gegen einen Aufschlag upzugraden. Das heißt: man bleibt entweder bei seiner alten Version weil sie ausreichend ist - oder man arbeitet stets mit der aktuellsten Version. Hier hat man (zur Zeit noch) die Wahl, ob man die Software abonniert oder wie bisher ca. einmal pro Jahr das Upgrade kauft.

Jetzt ist natürlich der Aufschrei in der Community groß (das ist er immer, in jeder Community) aber bleiben wir mal cool und rechnen: wenn man ein professioneller Anwender ist, ändert sich eigentlich gar nichts. Wir zahlen ungefähr jedes Jahr ein Upgrade. Bei der Master Collection sind das zur Zeit 1.188,- Euro. Das Abomodell zu wählen, wäre nicht so clever. Das wären nämlich 2.280,- Euro pro Jahr in der günstigsten Variante.
Und ganz harte Rechner kommen zu dem Schluss, dass man bei einem Neupreis von 3.600,- Euro für die Vollversion auf 1.800,-/Jahr kommt, wenn man auf einen Zyklus verzichtet und auf 1.200,-/Jahr, wenn man zwei Upgrades auslässt. Man müsste also schon drei Versionen auslassen, um einen finanziellen Vorteil gegenüber dem jährlichen Upgrade zu haben zu haben. Das entspricht zur Zeit dem Sprung von CS2 auf CS6.

Das Abo lohnt sich also nur, wenn man die Software NICHT durchgehend benötigt sondern zum Beispiel nur projektweise. Dann aber ist es doch ok, wenn man z. B. für einen Monat Photoshop nur 110,- Euro Miete zahlt statt 1.500,- für die Vollversion wie bisher. Wenn man mit seiner CS3-Version super klar kommt, ist doch alles in Ordnung. Wenn man aber (so wie ich) darauf angewiesen ist, immer die neueste Version zu haben um sich mit anderen Agenturen austauschen zu können, muss man entweder die Upgrades kaufen oder kurzfristig mieten.

Zurück